Die Sache mit dem Essen in der Stillzeit

 

Haben Sie es auch gehört oder gelesen?

Dass Sie eine nicht uner­heb­li­che Menge von Nahrungsmitteln in der Stillzeit unbe­dingt ver­mei­den müssen?

Eine strikt einzuhaltende Diät leben müssen, damit Ihr Baby nicht unter Blähungen leiden muss? 

Wenn nicht: Glückwunsch. Bleiben Sie so locker.

Falls Sie Ihren Speiseplan strikt eingeschränkt haben: 

Entspannen Sie sich.

Fangen Sie wie­der an, dass zu essen, wor­auf Sie Appetit haben. 

Idealerweise sind das nicht Kuchen und Schokolade, son­dern die gan­ze Palette von Nahrungsmitteln, die Sie vor­her auch geges­sen haben. 

Also möglichst frisch, ausgewogen und vielseitig.

Es gibt kei­ne Untersuchung, die bele­gen kann, dass das Weglassen von Nahrungsmitteln einen posi­ti­ven Effekt auf even­tu­el­le Blähungen Ihres Babys hat. 

Statt dessen leiden viele Mütter darunter, dass sie nicht mehr essen können, was ihnen schmeckt.

Andere Kulturen (z. B. in Südeuropa) mei­den nicht Nahrungsmittel wie Hülsenfrüchte, Kohl, Zwiebeln, Knoblauch, Zitrusfrüchte etc. 

Vielmehr gehö­ren sie dort selbst­ver­ständ­lich zum Speiseplan. 

Die Babys dort haben übri­gens nicht mehr Blähungen als hier.

Winde sind außerdem auch bei Babys normal.

Und i. d. R. nicht mit Schmerzen verbunden. 

Lebensmittel, die bei Ihnen Blähungen ver­ur­sa­chen, neh­men Sie wahr­schein­lich gar nicht erst zu sich, wenn es denn unan­ge­nehm ist. 

Denn das kann ein Anhaltspunkt dafür sein, was even­tu­ell auch dem Baby Probleme machen kann.

Gleiches gilt für Kaffee und Schwarzen Tee.

Beide können in größeren Mengen beim Baby Unruhe auslösen. 

Deshalb müs­sen Sie aber nicht gleich dar­auf verzichten. 

Es reicht, wenig davon zu trinken.

Ein oder zwei Tassen am Tag sind meist kein Problem. 

Probieren Sie es aus. 

Wenn Sie mer­ken, dass Ihr Baby sehr unru­hig ist, nach­dem Sie Kaffee oder Tee getrun­ken haben; ver­rin­gern Sie die Menge. 

Unruhe kann aber natürlich auch ganz andere Ursachen haben. 

Die weit­aus häu­fi­ger sind.

Noch ein Tipp:

Heißhunger auf Süßes kann auch damit zu tun haben, dass Sie zu wenig getrun­ken haben! 

Zwei Liter am Tag (am bes­ten zu jedem Stillen ein Glas Wasser bereit­stel­len) sind ein Anhaltspunkt.

Trinken Sie nach Ihrem Durst, nicht nach dem Motto „viel hilft viel“. 

Eine Trinkmenge von 5 Litern am Tag ist bei nor­ma­ler Anstrengung zu viel, ja kann sogar dafür sor­gen, dass Ihre Milchmenge sinkt.

(Weiterlesen: Was ist dran an Milchbildungstee und Co.?)

Übrigens:

Die Muttermilch wird aus Ihrem Blut gebildet. 

Die Zusammensetzung ist weltweit! nahezu gleich bei Müttern.

Unabhängig vom Ernährungsstatus. 

Was nicht heißt, dass es auf die Dauer fol­gen­los bleibt, sich ein­sei­tig zu ernähren.

Stoffe, die Sie über Ihre Nahrung nicht zuführen, baut Ihr Körper dann bei Ihnen ab.

Um sie dem Baby durch Ihre Muttermilch zur Verfügung zu stellen. 

Mit ausgewogener Ernährung tun Sie sich selbst also den größten Gefallen.