Zu wenig Milch?
Zu wenig Milch scheint heute ein weit verbreitetes Problem zu sein, da so schnell zum Zufüttern geraten wird. Oft wird leider nicht nach den Ursachen der (eventuell) mangelnden Milchmenge gesucht. Die können recht vielfältig sein
Davon abgesehen kann Zufüttern im Einzelfall natürlich sinnvoll sein!
Allgemeine Ursachen für zu wenig Milch können z. B. sein:
- falsche Vorstellungen vom normalen Verhalten deines Babys (Was ist denn eigentlich normal?)
- du legst weniger als 8 — 12 Mal in 24 Stunden an
- dein Baby ist nicht lange genug an deiner Brust
- dein Baby erfasst zu wenig von deiner Brust
- du hast zwar Milch, aber dein Baby kommt nicht dran (Milchspendereflex)
- Stress etc.
Ursachen für zu wenig Milch bei deinem Baby z. B.:
- Saugschwäche deines Babys (z. B. bei Frühgeborenen, Mehrlinge)
- dein Baby wurde von dir getrennt
- du hast nicht genug Unterstützung seitens der Klinik/Hebamme/Umfeld
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- dein Baby ist schon in der Klinik zugefüttert worden
- Saugverwirrung
- dein Baby hat ein kurzes/angewachsenes Zungenbändchen
- dein Baby hat/hatte nach der Geburt Gelbsucht
- dein Baby hat eine angeborene Erkrankung
Ursachen für zu wenig Milch bei dir z. B.:
- du hattest einen Kaiserschnitt (verzögerter Milcheinschuss)
- du benutzt einen Stillhut
- deine Brust ist sehr voll
- du hast eine Erkrankung wie z. B. Diabetes, Unterfunktion der Schilddrüse, PCO
- du hattest eine Brustoperation
- möglicherweise ist bei dir wenig Brustdrüsengewebe angelegt (deine Brüste sehen ganz anders aus als die der meisten Frauen, haben keine halbkugelige Form)
Manchmal ist es nötig, eine Weile zu suchen, um die Ursachen zu erkennen und entsprechende Lösungen zu finden.
Einfache Maßnahmen, die du selbst sofort anwenden kannst:
- viel Hautkontakt mit deinem Baby, damit ist nackig gemeint (dein Baby ggf. mit Windel)
- leg dein Baby häufig an (normal: 8 — 12 Mal in 24 Stunden, kann anfangs auch öfter sein)
- lass dein Baby eine ausreichende Zeit an der Brust (beim Neugeborenen sind ca. 20 Minuten pro Seite ein Richtwert, es kann aber auch länger sein, schmerzfrei natürlich, zwischen den Seiten wickeln, v. . wenn dein Baby schläfrig ist)
- Korrigiere möglicherweise das Anlegen (soviel Brust wie möglich bei weit geöffnetem Mund)
- achte darauf, ob dein Baby regelmäßig schluckt (nach jedem Saugen oder jedem zweiten zu schlucken, bedeutet Nahrungssaugen, nicht nuckeln)
- Trage dein Baby möglichst oft in einer Tragehilfe (Körperkontakt)
- versuche, Stress möglichst reduzieren (Wer könnte dich unterstützen?)
In den ersten vier bis sechs Wochen sind die Chancen auf Erfolg am höchsten.
Zögere also nicht, dir erfahrene und stillkundige Hilfe zu suchen.