Milchstau und Brustentzündung
Milchstau und Brustentzündung können im Wochenbett immer wieder mal vorkommen. Mit der folgenden Liste kannst du prüfen, ob du die folgenden Fragen mit ‘Ja’ beantwortest:
- Hast du Schmerzen in einer deiner Brüste?
- Gibt es harte/knubbelige/knotige Stellen in der Brust, die auch nachdem dein Baby getrunken hat, nicht verschwinden?
- Gibt es warme/heiße und/oder rote Stellen auf der Brust?
- Fühlst du dich zerschlagen, als ob du einen grippalen Infekt bekommst?
- Und hast du eventuell erhöhte Temperatur oder sogar Fieber/Schüttelfrost?
All das kann auf einen Milchstau oder eine Brustentzündung (Mastitis) hinweisen, wobei der Übergang fließend ist.
Medizinisch gesehen unterscheiden sich beide für Laien durch die Temperatur.
Bei einem Milchstau liegt die Temperatur unter 38,5 ° C, bei der Mastitis darüber.
Wie entstehen Milchstau und Brustentzündung?
Meistens als Reaktion des Körpers auf Stress.
Vielleicht hast du schon festgestellt, dass du einen Milchstau bekommen hast, nachdem du viel Besuch hattest.
Vielleicht wurde Ihre Brust nicht gut entleert, weil du wegen des Besuches nicht entspannt warst oder dich nicht so gut auf dein Baby konzentrieren konntest.
Vielleicht hat z. B. auch der Milchspendereflex nicht gut funktioniert oder du bist einfach erschöpft, hast eventuell wenig Unterstützung.
Viel Milch kann ebenfalls dazu führen, wenn die Brust häufig nicht gut geleert wird, etwa weil dein Baby nicht genug Gewebe erfasst.
Oder du wechselst die Position deines Babys an deiner Brust anfangs nicht oft, so dass die verschiedenen Bereiche der Brust gut geleert werden können (da, wo sich der Unterkiefer vom Baby befindet, ist die stärkste Saugwirkung).
Auch wenn das Baby Probleme mit dem Saugen hat (z. B. bei einem kurzen Zungenbändchen, schwacher Muskulatur) oder nicht gut angelegt ist, können Milchstau und Brustentzündung die Folge sein.
Trägst du einen BH?
Ein enger BH kommt ebenfalls als Ursache in Frage.
Vielleicht trägst du auch in der Nacht einen BH, um zu verhindern, dass du in Milch gebadet bist. Er kann aber auch so einschneiden/drücken, dass er gutes Entleeren der Brust verhindert, weil er manchmal zu klein gewählt ist.
Gerade am Anfang der Stillzeit ist es möglich, dass sich deine Brust vergrößert und die Bhs, die in der Schwangerschaft und am Anfang deiner Stillzeit gut passten, nun plötzlich zu eng sind.
Doch was kannst du tun?
- Ruhe! Ruhe! Ruhe!
- Stress reduzieren
- Hilfe aktivieren
- mit dem Baby ins Bett legen
- dafür sorgen, dass die Brust oft und gut entleert wird
Selbst wenn du vorher schon über’s Abstillen nachgedacht haben solltest- jetzt ist der denkbar schlechteste Zeitpunkt dafür.
Dein gut saugendes Baby kann die Brust zudem besser entleeren als eine Pumpe.
Was sonst noch helfen kann:
- mit Hilfe von feuchter Wärme direkt vor dem Stillen den Milchfluss unterstützen
- dazwischen bei Bedarf kühlen (Achtung: Kühlpads niemals direkt auf die Haut, in sauberes Tuch wickeln; besser: Blätter vom Weißkohl mit einem Nudelholz platt walzen, im Kühlschrank kühlen, die Brust damit rundherum einpacken, Brustwarze beim Verpacken aussparen, Kohllappen wechseln, wenn sie warm und ausgetrocknet sind)
- vielleicht magst du keine Kälte: die Kohlblätter lassen sich natürlich auch bei Zimmertemperatur anwenden; die ätherischen Öle aus dem Kohl wirken auch noch entzündungshemmend
- wo der Unterkiefer ist, ist die stärkste Saugwirkung: leg dein Baby so an, dass der Unterkiefer zur verhärteten, schmerzhaften Stelle zeigt
- bei Antibiotikaeinnahme keine Kühlung, da dies die Medikamentenaufnahme behindert
Innerhalb von 24 Stunden sollten diese Maßnahmen Wirkung zeigen bzw. die Symptome sollten sich nicht weiter verschlimmern.
Kontaktier unbedingt Sie eine Stillexpertin, wenn du unsicher bist oder die Symptome eher schlimmer werden oder such deinen Arzt auf.
Gerade eine Brustentzündung kann sich wie eine Grippe anfühlen und wird oft damit verwechselt. Wenn du stillst, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es sich um eine Brustentzündung handelt!
Je eher du Maßnahmen einleitest, umso wahrscheinlicher ist es, dass du schnell wieder gesund wirst.