Was Schwangerschaft und Geburt mit dem Stillen zu tun haben
Stillen kann frau oder kann es nicht? So einfach ist das leider nicht.
Bereits die Schwangerschaft kann einen nicht unerheblichen Einfluss auf das haben, was nach der Geburt geschieht.
Ihr Baby bekommt genau mit, wie es Ihnen geht.
Was natürlich nicht bedeutet, dass Sie an allem schuld sind!!
Ganz sicher lässt sich nicht jeder Stress vermeiden. Ist auch nicht nötig.
So wie Ihr Baby den Stress mitbekommt, merkt es auch, wie Sie darauf reagieren.
Heißt, es lohnt sich, sich gegebenenfalls mal mit Entspannungstechniken oder Achtsamkeitsübungen auseinander zu setzen.
Viel Stress in der Schwangerschaft z. B. sorgt dafür, dass die Plazenta nicht optimal durchblutet ist, also das Baby weniger Sauerstoff bekommt.
Stress im Wechsel mit Entspannung ist dabei übrigens nicht das Problem.
Vielmehr bedeutet z. B. Dauerstress am Arbeitsplatz oder ständiger Beziehungsstress nicht nur für Sie ein Problem.
Möglicherweise weint Ihr Baby nach der Geburt mehr, ist unruhig, schläft nicht gut.
Das wiederum kann sich wieder auf die Stillbeziehung auswirken.
Wohlgemerkt, es geht nicht darum, dass Sie sich in Watte packen.
Die Zeit der Schwangerschaft kann jedoch bereits ein Test dafür sein, wie achtsam Sie mit sich selbst umgehen.
Behandeln Sie sich selbst liebevoll in Stresssituationen?
Oder hadern und schimpfen Sie mit sich, mit Ihrem evtl. Unvermögen bei was auch immer? Wir sind alle Menschen. Und nicht aus dem Grunde hier, perfekt zu sein.
Oh ja, ich weiß, Sie sind es gewöhnt, Ihre Aufgaben perfekt abzuliefern. Natürlich ist gute Arbeit etwas Wunderbares und Sie stellen hohe Ansprüche an sich und Ihre Leistung.
Und was ist damit, als Ausgleich mal alle Fünfe gerade sein zu lassen?
Doch gerade läuft auch Ihr Körper auf Hochtouren mit einem Wesen, dass für Ihren Organismus “fremd” ist.
Da ist also ganz schön was los. Es ist also angesagt, zwischendurch mal inne zu halten, Pause zu machen. Nicht erst, wenn der Mutterschutz schon begonnen hat.
Lesen Sie dazu auch “Entspannung — Schlüssel zum zufriedenen Stillen”
Schwangerschaft ist eine Zeit der Vorbereitung, innerlich wie äußerlich.
Es steht eines der umwälzendsten Ereignisse Ihres Lebens bevor. Deshalb ist es sinnvoll, wenn auch das Stillen schon Teil dieser Vorbereitung ist.
Warten Sie nicht bis nach der Geburt, um sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Im Zeitalter der technisch hoch überwachten Schwangerschaften und medizinisch geleiteten Geburten ist es gar nicht so einfach, den eigenen Weg zu finden.
Und dabei weder den Kontakt zu sich selbst noch zum Baby zu verlieren.
Gute Vorbereitung hilft im Falle von Problemen zumindest dabei, wie und wo Sie sich Hilfe holen können.
Sei es, dass Sie ein gutes Stillbuch lesen, einen Stillvorbereitungskurs besuchen oder in einer Stillgruppe mal erleben, wie das Leben mit einem gestillten Baby ist.
All das sind gute Gelegenheiten, um sich z. B. auch mit der Frage zu befassen, ob Sie wirklich stillen wollen.
Selbst wenn Sie es nicht genau wissen, macht das nichts.
Doch sich darüber im Klaren zu sein, ermöglicht Ihnen, dies im Krankenhaus auch so zu kommunizieren und damit zu verhindern, dass man Ihnen am zweiten Tag die Abstilltabletten reicht.
Einige Mütter warten, bis ihr Baby auf der Welt ist.
Es sehen zu können, seinen unvergleichlichen Geruch zu riechen und es zu spüren, macht dann für sie einen riesigen Unterschied und sie wissen dann häufig sofort, was sie wollen.
Das ist etwas anderes, als von vornherein davon auszugehen, dass “es schon passen wird”.
Vielleicht entbinden am selben Tag wie Sie noch ein halbes Dutzend weitere Frauen. Beim besten Willen schafft es das Personal dann nicht, sich indivduell zu kümmern.
Gut, wenn Sie eine Vorstellung von dem haben, was Sie wollen und diese nach Möglichkeit auch schriftlich fixiert haben.
Das betrifft auch geburtshilfliche Eingriffe. Sie lassen sich nicht immer vermeiden und können sogar lebensrettend sein.
Dennoch haben auch sie einen Einfluss auf das Stillen. Sie können es verzögern oder erschweren.
Ein Kaiserschnitt z. B. (Stillen nach Kaiserschnitt) und auch Saugglocke oder Zange können dazu führen, dass die Babys nach der Geburt schlapp sind und das erste Stillen so gar nicht klappt.
Nicht den Mut verlieren. Nochmal probieren.
Ziehen Sie Ihr Baby nackig aus, wenn es Ihnen angezogen gebracht wird.
Legen Sie es auf Ihren nackten Oberkörper. Breiten Sie eine Decke über sich, damit es kuschelig warm ist.
Es ist Ihr Kind.
Wenn es ein gesundes termingeborenes Baby ist, spricht nichts dagegen, es auszuziehen und pur zu erleben.
Wenn Sie schon vorher wissen, dass es eben manchmal ein wenig dauert, haben Sie eher die Ruhe, noch abzuwarten, bevor Sie die Flinte ins Korn werfen
Ooder sich erfahrene und kompetente Hilfe dazu zu holen und doch noch erfolgreich zu sein.
Sehr viele Wege führen nach Rom, sprich ins Stillen.
Nicht immer, aber fast immer.
Und Ihr Weg wird einzigartig sein.
Folgen Sie ihm, wenn Ihre innere Stimme Ihnen sagt, dass Sie noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft haben.